Blauer Bruch

Blauer Bruch

Er hat seinen Namen vom dort gebrochenen bläulichen Granit, dem die Limonitfärbung fehlt.

Tafel   Blauer Bruch

 

Der Mineralienreichtum des Epprechtsteins.

Die zum Teil bereits in der Abkühlungsphase des Gesteinsbreies entstandenen Mineralien Feldspat, Quarz und Glimmer konnten sich in so genannten Miarolen oder Drusen (Gasblasen) frei entwickeln. Sie sind heute zusammen mit anderen sehr seltenen Mineralien gesuchte Sammlerstücke aus dem Fichtelgebirge, besonders dem Epprechtstein, einem mineralogisch sehr interessanten Berg. Der Mineralienreichtum des Epprechtsteins war bereits im 19. Jahrhundert Anlaß zu wissenschaftlichen Arbeiten an den Universitäten Europas.
Gefundene Mineralien: Kalifeldspat (Orthoklas) - Natronfeldspat (Albit) - Rauchquarz - Muskovitglimmer - Turmalin - Apatit - Flussspat (Fluorit) - Topas - Euklas - Autunit - Herderit - Torbenit u.a.

Der Name des Steinbruchs, Blauer-Bruch, weist auf den hier vorkommenden bläulichen Granit hin, wenngleich sich das Gerücht, hier hätten die Arbeiter besonders oft „blau gemacht“, immer noch recht hartnäckig hält.

In dem Bruch steht noch ein alter Kran, dessen Konstruktion in einer Holz-Eisen-Bauweise ausgeführt ist. Dieser Kran ist wohl das älteste, noch (einigermaßen) erhaltene technische Denkmal aus der Blütezeit der Natursteingewinnung im Fichtelgebirge.

Holzkran   Blauer Bruch

 

Die Informationstafel weist auf den Mineralreichtum des Epprechtsteingranites hin. Bei der Abkühlung des Granites und beim Übergang vom flüssigen in den teigförmigen Zustand bildeten sich Gasblasen in dem Gesteinsbrei. In diesen mit Gasen und Flüssigkeit gefüllten Hohlräumen hatten die einzelnen Gesteinsbestandteile des Granits die Möglichkeit, in der ihnen eigenen Gestalt zu wachsen, und so entstanden die herrlichen Mineralien, die den Epprechtstein weltweit bekannt gemacht haben.

Blauer Bruch

 

Neben den gesteinsbildenden Mineralien wie den Feldspäten Orthoklas und Albit, den Glimmern Muskovit und Zinnwaldit, sowie dem Quarz, sind des Weiteren schöne Kristalle der Mineralien Turmalin, Topas, Apatit und Fluorit gefunden worden. Manchmal wurden sogar die seltenen Beryllium-Mineralien Euklas, Herderit und Bertandit in guten Kristallen gefunden, was bereits vor gut 100 Jahren namhafte Wissenschaftler in Europa dazu veranlasste, entsprechende Arbeiten darüber zu verfassen. Mehr als zwei Dutzend verschiedene Mineralien kommen am Epprechtstein vor.

Heute ist es ziemlich aussichtslos, hier noch schöne Mineralien zu finden, abgesehen von einfachen Belegstücken für Quarz oder Turmalin.

 

(Quelle: Werner Bergmann / Bildrechte: Stadtarchiv Kirchenlamitz;
Fotograf/-in: Werner Bergmann, Marion Grosser)