Frühere Steinbrüche

Frühere Steinbrüche

Alle früheren Steinbrüche am Epprechtstein

Akkord-Bruch

Der erste Steinbruch am Epprechtstein in dem im Akkordlohn gearbeitet wurde. Zusammen mit dem Alberts-Bruch und dem Schloßbrunnen-Bruch, ist er einer der drei großen Brüche am Epprechtstein. Die einst riesige eingewiesene Fläche, sie erstreckte sich auf die gesamten östlichen Abhänge des Gipfelfelsens, wurde in den 50er-Jahren, von dem damaligen Besitzer, der Firma Gebrüder Frank, Kirchenlamitz, bis auf den nordwestlichen Steinbruchkomplex, an die Forstbehörde zurückgegeben. Über dessen östliche Halde wurde etwa 1988 eine schräge Auffahrtsrampe gebaut. Somit war der höher liegende Teil des Bruches mit schweren Fahrzeugen erreichbar. Seit dieser Zeit ist der Bruch mit Abraum aus dem Schloßbrunnen-Bruch zu etwa einem Drittel verfüllt. Heute im Besitz der Firma Rock Block Traiding, aber keine Abbautätigkeiten mehr.

 

Alberts-Bruch

Er ist einer der drei großen Brüche am Epprechtstein und vermutlich auch einer der ältesten. Auch sein Name ist wohl auf einen Bruchmeister namens Albert zurückzuführen. Besitzer war einst Johann Heinrich Grimm, Kirchenlamitz. Etwa in der Mitte der westlichen Bruchkante ist noch ein handbetriebener Kran aus Eisenprofilen erhalten, der sicherlich ein schützenswertes technisches Denkmal darstellt. Ganz in der Nähe des Kranes liegt neben anderen Erzeugnissen aus Granit ein fertig behauener Mühlstein mit einem Durchmesser von etwa einem Meter. In dessen Mitte befindet sich ein sauber herausgearbeitetes quadratisches Loch. Die obere Bruchwand zieht sich von Nordwesten nach Südosten und bildet den Gipfelaufschwung des Epprechtsteins, der von der Ruine gekrönt wird. In der östlichen Ecke des Bruches befindet sich ein mächtiger Quarzgang.

 

Blauer-Bruch

Der Name des Bruches ist auf den dort anstehenden, leicht bläulichen Granit zurückzuführen, obwohl sich das Gerücht, dass die Arbeiter in diesem Bruch am meisten „blau“ gemacht haben und so der Name entstand, hartnäckig hält. Betrieben wurde der Bruch von der Firma Wilfert, Kirchenlamitz. Der Bruch ist bis heute nicht an die Forstverwaltung zurückgegeben und die Rechte für den Abbau sind noch in Privatbesitz. Der südliche Teil des Bruches ist auch mit Gesteinsmaterial aus der ehemaligen Grube „Christa“ in Großschloppen verfüllt. Im tiefer liegenden Ostteil steht auf einem kleinen Plateau noch der Rest eines sehr alten, mit Eisen beschlagenen Holzkranes. Dieser Kran ist sicher das älteste noch (einigermaßen) erhaltene technische Großgerät zur Natursteingewinnung im Raum Kirchenlamitz.

 

Brauraungen-Bruch

Der Name kommt von der Flurbezeichnung Braurangen (in manchen Quellen auch „Ochsenkopf-Bruch“ genannt). Der Besitzer war bis zur Rückgabe an die Forstbehörde in den 1980er-Jahren die Firma Georg Wilfert, Kirchenlamitz. In dieser Zeit wurden auch das aus Granit erbaute Maschinenhaus und die Kranfundamente gesprengt und beseitigt. Der Kran selbst wurde bereits in den 1970er-Jahren demontiert. Die einst recht hohe westliche Bruchwand stürzte Anfang der 1950er-Jahre komplett ein. Nur dem Umstand, daß sich das Unglück an einem Sonntag ereignete, ist es zu verdanken, daß keine Personenschäden zu verzeichnen waren. Nach diesem Ereignis wurde der Bruch aufgelassen. Die Einsturzursache war der bis zu Sand verwitterte Granit hinter der Bruchwand. Dieser Sand bildet heute noch den Rand des inzwischen mit Wasser gefüllten Bruches. Im Sommer treffen sich hier Sonnenanbeter aus Nah und Fern. Etwa 600 Meter westlich des Bruches befindet sich die Quelle des kleinen Flüßchens Lamitz, das nach kaum mehr als 15 km bei Fattigau in die Sächsische Saale mündet und auf seinem kurzen Weg drei Ortschaften (Kirchenlamitz, Niederlamitz und Martinlamitz) seinen Namen gibt. Die Quellfassung wurde von dem Kirchenlamitzer Steinmetz Schricker hergestellt.

 

Fuchsmühl-Bruch

Benannt nach der an dem nahen Bach Lamitz gelegenen Fuchsmühle. Der Bruch wurde um 1985 mit dem bei der Schloßbrunnenbrucherweiterung angefallenen Abraummaterial vollständig verfüllt, planiert und angepflanzt. Im Gelände ist der Bruch nicht mehr erkennbar. Während der Betriebsperiode, die bereits vor 1900 begann, wurde der Bruch von der Firma Wilfert, Kirchenlamitz betrieben und war bis zu seiner Verfüllung in deren Besitz.

 

Forstwiesen-Bruch

Der Name ist vermutlich auf eine Lichtung im Wald zurückzuführen. Besitzer waren Johann Heinrich Grimm, Kirchenlamitz und später Firma Kößler, Kirchenlamitz. Ein relativ tiefer, mit Wasser gefüllter Bruch mit einer beeindruckend hohen Natursteinmauer, auf deren Mauerkrone noch die Fundamente einer Krananlage sichtbar sind. Er ist heute ein gern besuchter Platz umgeben von tiefen Fichtenwäldern.

 

Geyers-Bruch

Der Name geht wohl auf den Namen eines Bruchmeisters zurück. Besitzer war, bis zu seiner Rückgabe an die Forstbehörde, immer die Firma Georg Wilfert, Kirchenlamitz. Der Bruch ist landschaftlich sehr idyllisch gelegen, mit glasklarem Wasser gefüllt und hat einen flachen Zugang zum Wasser, weshalb er auch seit mindestens 60 Jahren von „Insidern“ als Badegelegenheit benutzt wird und auch mindestens so lange bereits stillgelegt ist.

 

Henikels-Bruch

Der Bruch war einst im Besitz der Gebrüder Frank, Kirchenlamitz. Der Name des Bruches geht vermutlich auf den Namen eines Bruchmeisters zurück. Der Bruch selbst ist seit etwa 1980 mit dem Gesteinsmaterial, das bei der Auffahrung der Uran-Grube „Christa“ im nahen Großschloppen angefallen war, verfüllt. Das Gelände wurde mit Humus abgedeckt und bepflanzt, so dass heute kaum mehr etwas zu erkennen ist.

 

Hetschlar-Bruch

Der am Schnittlein, einer sanften Anhöhe an der Münchberger Straße, gelegene Bruch hat seinen Namen von der Flurbezeichnung „Hetschlarrangen“, mit der die sich vom Schnittlein bis zur Lamitz hinab ziehende Bergflanke bezeichnet wird. Der Granitabbau begann dort bereits vor 1850. Eine offizielle bergrechtliche Einweisung durch die Granitgewerkschaft Kirchenlamitz erfolgte aber erst im Jahre 1891 an den Gewerken Johann Heinrich Grimm, der den Bruch zusammen mit seinem einzigen Sohn Joachim Grimm bis 1904 betrieb. Davon leitet sich auch der fast ausschließlich nur in Fachkreisen bekannte Name „Joachims-Bruch“ ab. Als der im Betrieb mitarbeitende Enkel von J. H. Grimm mit erst 18 Jahren 1903 verstarb und auch dessen Vater Joachim Grimm im Alter von 43 Jahren 1904 verstarb, wurde der Betrieb von Johann Heinrich Grimm eingestellt und teilweise an Georg Frank und Robert Lenk verkauft. Der Hetschlar-Bruch aber wurde von J. H. Grimm an einen weiteren Enkel, Arthur Grimm, zusammen mit vier Kuxen überschrieben. Die Umschreibung erfolgte am 10. Februar 1911. Im Jahre 1919 stellte Arthur Grimm, der die Firma Georg Wilfert in Kirchenlamitz übernahm, den Antrag bei der Granitgewerkschaft Kirchenlamitz auch auf den Nachbargrundstücken Granit gewinnen zu dürfen. Eine Besonderheit bei diesem Steinbruch ist die Tatsache, dass Grund und Boden nicht in Staatsbesitz sondern in privater Hand sind.

 

Hetschlarfelsen-Bruch

Benannt ist der Bruch nach dem Hetschlar-Felsen, der sich am südlichen Ende des Bruches befindet und unter Naturschutz steht. Betrieben wurde der Bruch einst von der Firma Gebrüder Frank, Kirchenlamitz.

 

Königs-Bruch

Der Bruch war einst im Besitz des Steinmetzmeisters Adam König, Kirchenlamitz, woher auch der Name stammt. Beim Bau der Auffahrtsrampe zum Akkordbruch wurde der Königsbruch mit verfüllt.

 

Lenks-Bruch

Benannt nach seinem Besitzer Robert Lenk, Kirchenlamitz. Im Südwesten des Bruches befindet sich eine Felsengruppe, die die „Lenksteine“ genannt wird.

 

Pflasterers-Bruch

Aufgrund der relativ dünnen Gesteinsschichten wurde der Granit dieses Bruches hauptsächlich zu Pflastersteinen verarbeitet. Die Abbaurechte besaß die Firma Georg Wilfert, Kirchenlamitz. Westlich des inzwischen stark verwachsenen kleinen Bruches befindet sich der Signalfels.

 

Rondell-Bruch

Der Bruch war im Besitz der Firma Gebr. Frank, Kirchenlamitz. Er wurde bereits 1928 aufgelassen und später an die Forstbehörde zurückgegeben. Der untere Teil des Bruches wurde in den 1980er-Jahren neu eingewiesen und wird zurzeit von der Firma Bernhard Oppenrieder, Kirchenlamitz betrieben. Im oberen, nördlichen Bereich liegt am Bruchrand ein Gedenkstein, der an einen Sprengunfall erinnert, bei dem am 1. Mai 1902 der Abräumer Konrad
Hofmann aus Großschloppen sein Leben verlor. Der Stein liegt unweit des Weges, der zwischen zwei Halden zum Gipfel des Epprechtsteins führt. Geht man den Weg talwärts, erreicht man nach wenigen Metern den „Steinernen Tisch“ mit einer Sitzgruppe. Errichtet wurde diese Stätte im Jahre 1850 zum Andenken an die Königin Luise, die zusammen mit ihren Gemahl Friedrich Wilhelm III, König von Preußen, im Jahre 1805 den Epprechtstein besuchte. Daher wird der in den 1920er-Jahren durch Wilhelm Wilfert gestiftete steinerne Tisch auch als „Luisentisch“ bezeichnet. Die Kirchenlamitzer Volkskundlerin Wilhelmine Vogel hat uns 1805 einen ausführlichen Bericht anlässlich des adeligen Besuches hinterlassen, indem es heißt: Am 21. Juni […] samt einem Rondell, Küche und Keller, dann eine Pferdestallung auf 100 Pferde errichtet. Das Rondell lag auf dem grünen Fleck hinter dem Schloß, auf dem später der danach benannte „Rondell-Bruch“ angelegt wurde.

 

Rupprechts-Bruch

In südöstlicher Richtung vom Vögeles-Bruch schließt sich der Rupprechts-Bruch an. Er war ebenfalls im Besitz der Firma Georg Wilfert, Kirchenlamitz und wurde bis Ende der 1970er-Jahre von dem damaligen Besitzer der Firma Wilfert, Reinhard Grimm, Kirchenlamitz auch betrieben. Heute ist der Bruch im Besitz der Firma Bernhard Oppenrieder, Kirchenlamitz, deren Inhaber der gleichnamige Steinmetzmeister aus München ist. Der an der Bruchkante stehende Kran ist mit den in den Betriebsgebäuden befindlichen Antriebsmaschinen eine der letzten, zwar reparaturbedürftigen, aber im Prinzip noch funktionierenden, erhaltenen Krananlagen der fichtelgebirgischen Natursteingewinnung. Auf dem Arbeitsplateau oberhalb des Bruches sind noch die Gleise für die Loren vorhanden, mit denen der Abfall auf die Halde gefahren wurde. Zwischen den Betriebsgebäuden befindet sich seit den 1970er-Jahren die neue Hütte der Bergwacht und daneben eine Sendeanlage für Telekommunikation. Geht man den sehr steil abfallenden Zufahrtsweg hinab, so erkennt man rechts in der aus Granitsteinen aufgeschlichteten Haldenmauer verankert, ein abstehendes Eisenrohr. Dieses Rohr diente früher als Umlenkrolle für das vom weiter oben stehenden Kran kommende Seil, mit dem die Ochsengespanne, die die schweren Steine zu Tal brachten, zusätzlich gesichert wurden. An dieser Stelle steht auch der bereits oben erwähnte Brunnen, der aus dem Schoberts Bruch gespeist wird.

 

Schindlers-Bruch

Sein Name geht vermutlich auf den Namen eines Bruchmeisters zurück. Der Bruch war ebenfalls im Besitz der Firma Georg Wilfert, Kirchenlamitz. Er stellt heute den nördlichen Teil des Alberts Bruches dar und ist daher als eigener Bruch nur schwer zu erkennen. In einem noch vorhandenen Unterstand ist die im Boden befindliche Pulverkammer noch gut zu sehen.

 

Schloßbrunnen-Bruch

Der Name geht darauf zurück, dass der Bruch am Brunnen für das Schloß in Kirchenlamitz lag. Die Quellfassung (Brunnenstube) war mit einer hölzernen Wasserleitung mit dem Schloßgebäude in Kirchenlamitz verbunden. Die Waldabteilung trägt heute noch den Namen „Schloßleite“. Bereits vor dem Jahr 1900 wurde der Bruch von den Gebrüdern Frank, Kirchenlamitz betrieben. Bis in die 1980er-Jahre wurde von der Firma Reul, Niederlamitz, Granit abgebaut. Mit Übernahme durch das Großunternehmen „Heidelberger Zement“ wurde unter dem Firmennamen Kiefer-Reul-Teich Mitte der 1980er-Jahre der Steinbruch erheblich erweitert. Mitte der 90er-Jahre wurde der Abbau vorübergehend eingestellt und 1998 durch die Firma Rock Block Traiding (RBT), damals eine Tochter der Firma Vetter, in Eltmann am Main, wieder aufgenommen. Seit Herbst 1999 ruhte zunächst der Abbau im einst tiefsten Steinbruch am Epprechtstein nochmals für einige Jahre um nun wieder fortgeführt zu werden.

 

Schoberts-Bruch

Der Bruch liegt unter den Gipfelfelsen in östlicher Richtung. Besitzer war die Firma Gebrüder Frank, Kirchenlamitz. Der Name ist vermutlich auf einen Bruchmeister zurückzuführen. Das Wasser des Bruches speist den kleinen Brunnen an der steilen Auffahrt zu der Bergwachthütte. Südlich des Bruches verläuft eine alte Aufstiegstreppe zum Gipfelplateau. Auf diesem Weg kann man das botanisch sehr interessante Leuchtmoos bewundern, für das es nur ganz wenige Standorte am Epprechtstein gibt.

 

Steinglatzen-Bruch

Die Steinglatze ist mit 831 Metern die am höchsten gelegene Granitgewinnungsstätte in dem von uns betrachteten Gebiet. Es handelt sich eher um einen Flurnamen als um einen Steinbruch. Die in diesem Gebiet vielfach zutage tretenden Felsformationen weisen häufig Spuren der Granitgewinnung auf, es wurde aber kein Bruch in die Tiefe angelegt. Abbaurechte besaß die Firma Georg Wilfert, Kirchenlamitz.

 

Vögeles-Bruch

Der Bruch reichte im Süden des Gipfels bis fast an den Fuß der Ruine heran. Besitzer war die Firma Georg Wilfert, Kirchenlamitz.

 

Wolfsfelsen-Bruch

Der 809 Meter hoch gelegene Wolfsfels gab dem gut 100 Meter südlich davon befindlichen Bruch seinen Namen. Der Wolfsfels heißt im Volksmund auch Seyß-Felsen, weil sich ein wegen Todschlags gesuchter Kirchenlamitzer namens Seyß, bis zu seiner Festnahme beim Wolfsfels versteckt hielt. Besitzer des Bruches waren Johann Heinrich Grimm sowie Georg Heinritz, Kirchenlamitz. Am Bruchrand steht noch ein Maschinenhaus. Erkennbar sind noch Kranfundamente sowie ein Unterstand mit Pulverkammer und schön behauenen Türgewänden aus Granit. Zwischen dem Maschinenhaus und dem Bruchrand steht eine kleine Felswand, an der entlang eine Quarzader verläuft.

 

(Quelle: Karl-Heinz-Gerl, Oberkotzau. Entnommen aus „Die Krebsbacker“, Band 24)